Link: Pitt Rivers Museum – Collections Online
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Nicht nur derart explizite Objekte verweisen darauf, mit welcher Gewalt die koloniale Herrschaft durchgesetzt wurde. Die Anwesenheit und Weitergabe dieser Objekte verlängert diese Herrschaftsverhältnisse im kollektiven Gedächtnis. Diese Objekte tragen durch ihre Präsentation in Museen und an Familienwänden und ihrer Aufbewahrung in öffentlichen und privaten Archiven zu einer Kontinuität kolonialer Strukturen und kolonialen Henkes bei. In diesen Dingen ruht die Vergangenheit nicht, sie wird mit ihrer Weitergabe, Aufbewahrung und ihrer (Re-)Präsentation vergegenwärtigt. Nora Sternfeld sieht genau darin den Objekt-Effekt in den kolonialen Konflikt- und Gewaltschichten, die diese Objekte nicht zuletzt auch so begehrenswert machen. Durch ihre De- und Rekontextualisierung in Museen und auf dem Markt wurden diese Konflikte über den Objekt-Effekt zu schweigen gebracht, kondensiert und nicht thematisiert Konflikte vor.
Quelle: Marie Kirchner; Koloniale Erbstücke-Eine Objektperformance; in Archive dekolonialisieren, Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film; Eva Knopf, Sophie Lembcke, Mara Recklies; [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018
Ziel einer kritischen Reflektion der eigenen Geschichte muss es sein, nicht nur die Verflechtungen von ökonomischem und kulturellem Leben zur Zeit des europäischen Kolonialismus zu hinterfragen, sondern auch zu analysieren, wie hartnäckig sich koloniale Bilder in der Kunst und im Alltag halten. Gerade in Werken der klassischen Moderne lassen sich die Darstellung und der Umgang mit dem „Fremden“ exemplarisch untersuchen, gewöhnlich eine Mischung aus künstlerischer Bewunderung und Projektion eskapistischer Utopien und exotisierender Fantasien. Instruktiv ist dabei die Einbeziehung kritischer Positionen zeitgenössischer Kunst, um der historischen Aufarbeitung eine ästhetische Auseinandersetzung hinzuzufügen.
Vor dem Hintergrund der heutigen Effekte von Globalisierung und Migration sollte eine Reflektion des geschichtlichen Vermächtnisses des kolonialen Handels, der Industrie und Emigration ausdrücklich auch Anstoß sein, neue Fragen nach kultureller Differenz und Identität zu stellen. Die kritische Aufarbeitung kann nicht nur überraschende historische Einsichten generieren und eine Sensibilisierung und Bewusstseinsveränderung bei Publikum, Wissenschaft und in Museen bewirken, sondern öffnet das Museum auch für neue Zielgruppen. Essentiell ist dabei die intensive konzeptionelle wie inhaltliche Einbeziehung von und Kooperation mit verschiedenen ethnischen Communities, postkolonialen Aktivisten, politischen Parteien, verantwortlichen Verwaltungen wie universitären Partnern, um neue Perspektiven zu erlauben und einer Aufarbeitung Authentizität und Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Quelle: Christoph Grunenberg; Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten; Deutscher Museumsbund e.V.; Berlin, Mai 2018
With the data leak as a part of this counter narrative we want to activate the artefact, to inspire a critical re-assessent of today’s conditions and to overcome the colonial notion of possession in Germany.
(Al-Badri/Nelles 2015)
Quelle: Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken
Original und Kopie im ethnographischen Museum von Sophie Lembcke
In: Archive dekolonialisieren: Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film (Edition Kulturwissenschaft) von S. 60
“Beyond postmodernism’s subjugation of the realities, modes of knowing and actual being of Other cultures, the West urgently needs new spaces to conquer. The moon and the inner planets are ruled out for the time being given the cost of colonizing them. The outer space is a domain best left, for the time being, to Star Trek. For the conquest to continue unabated, new terrestrial territories have to be found; and where they don’t actually exist, they must be created. Enter, cyberspace.”
“Inevitably, the stories of cultural objects do not cease at the point of creation but are inextricably linked to their colonial masters or non-Western influence”. S.119
Source: Samia Ouladzahra, Whose heritage?, ed. Anne Marie-Bonnet, Floorplan papers: 2017. S. 119-204
“…bell hooks uses there two concepts of “subject” and “object”, arguing that subjects are those who alone “have the right to define their own reality, establish their own identities, name their history.”
Source: Grada Kilomba, Plantation Memories, Unrast: 2016. S. 10.
“I am not the “Other” but the self, not the object, but the subject, I am the describer of my own history, and not the described. Writing therefore emerges as a political act.”
Quelle: Grada Kilomba, Plantation Memories, Unrast: 2016. S. 10.
“Ein zentrales Problem eines homogenisierende >K.verständnisses< liegt unserer Meinung nach darin, dass es Gruppen in ein dichotomes >Wir< und >Ihr< einteilt und damit Differenz, Hierarchie und Ausschluss erzeugt. Auf diese Weise fungiert der Begriff als Werzeug bei der Konstruktion des/der >Fremden< (Othering) bzw. des/der —> >Ausländers/Ausländerin< als Verkörperung des/der >kulturell Fremden<. Während die >Mitglieder< der >eigenen K.< meist als individuen gesehen werden, wird >Angehöringen< einer >Fremden K.< oft ein gruppentypisches Verhalten Unterstellt.”
Quelle: Katrin Osterloh & Nele Westerholt, Kultur. In: Susan Arndt & Ofuatey-Alazartd (Hg.). Wie Rassismus aus Wörter spricht, (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache, Unrast: 2011. S. 413
‘In the show, Rezaire draws parallels between the layout of submarine optic cables (the very architecture of the Internet) and colonial trade routes to point to the powerful symbolism underpinning ‘electronic colonialism’ whereby the Internet has literally been built on routes of Black pain’.
Source: http://tabitarezaire.com/exotictrade.html
DEEP DOWN TIDAL from TABITA REZAIRE on Vimeo.
“Electronic Colonialism is a domination and control of electronic technologies by the west to maintain and expand the hegemonic power over the rest of the world..”