Kulturwissenschaft

Objekte und Herrschaftsverhältnisse im kollektiven Gedächtnis

Nicht nur derart explizite Objekte verweisen darauf, mit welcher Gewalt die koloniale Herrschaft durchgesetzt wurde. Die Anwesenheit und Weitergabe dieser Objekte verlängert diese Herrschaftsverhältnisse im kollektiven Gedächtnis. Diese Objekte tragen durch ihre Präsentation in Museen und an Familienwänden und ihrer Aufbewahrung in öffentlichen und privaten Archiven zu einer Kontinuität kolonialer Strukturen und kolonialen Henkes bei. In diesen Dingen ruht die Vergangenheit nicht, sie wird mit ihrer Weitergabe, Aufbewahrung und ihrer (Re-)Präsentation vergegenwärtigt. Nora Sternfeld sieht genau darin den Objekt-Effekt in den kolonialen Konflikt- und Gewaltschichten, die diese Objekte nicht zuletzt auch so begehrenswert machen. Durch ihre De- und Rekontextualisierung in Museen und auf dem Markt wurden diese Konflikte über den Objekt-Effekt zu schweigen gebracht, kondensiert und nicht thematisiert Konflikte vor.

Quelle: Marie Kirchner; Koloniale Erbstücke-Eine Objektperformance; in Archive dekolonialisieren, Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film; Eva Knopf, Sophie Lembcke, Mara Recklies; [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018

Posted by ft, 20. Jan 2019
Property Germany Kolonialismus Kulturwissenschaft Marie Kirchner Objekt

Zitat: 3D-Druck-Technologien und post-koloniale Besitzverhältnisse

Im letzten Jahren führte eine Verbesserung von 3D-Druck-Technologien zu neuen Archivpraxen, die etablierte, westliche Modelle der Geschichtsschreibung herausfordern. Mit ihnen lassen sich neue Sammlung- und Austellungskonzepte für ethnographische und kunsthistorische Museen denken. Nicht nur in der Archäologie werden diese Thecniken intensiv genutzt, sondern auch zeitgenössische Künstler*innen verunsichern in ihren Reprints den Status des originals, verwirren Urheberrechts-Diskurse und befragen durch Veröffentlichung von Print-Daten auch post-koloniale Besitzverhältnisse.

(…) Dies ist eine durchaus gängige Praxis. Weltweit haben inzwischen die meisten finanzstarken Institutionen ihre Archive komplett digitalisiert, doch obwohl die Museen oft in staatlicher Hand sind und damit Daten prinzipiell Allen gehören, sind die Daten der Öffentlichkeit meistens nicht zugänglich. Der Forderung nach Veröffentlichung der Daten stehen oft die komplexen nationalen Urheberrechts- und Verwertungsgesetze entgegen: Ein Digitalisat wird in Deutschland als Eigentum des Digitalisierenden, in diesem Falle der Institutionen, verstanden.

Quelle: Sophia Lembke, “Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken Original und Kopie im ethnographischen Museum”; in Archive dekolonialisieren, Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film; Eva Knopf, Sophie Lembcke, Mara Recklies; [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018

Posted by ft, 20. Jan 2019
Property Digitalisation Germany Kulturelles Erbe Kulturwissenschaft Postcolonial Sophia Lembke

Zitat: Digitalisierung des kulturellen Erbes

Die Digitalisierung des kulturellen Erbes stellt die Kultur- und Gedächtnisinstitutionen in vielerlei Hinsicht vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung weitaus größere Chancen: Die Einrichtungen unseres kulturellen Erbes können auf ganz neue Weise mit all den Vorteilen des Digitalen ihrem Auftrag nachkommen, Artefakte zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen und jedem in einem gemeinsamen Lern- und Wissensraum zugänglich zu machen. Bei diesem Vorhaben sind allerdings eine Vielzahl von technischen, organisatorischen und insbesondere rechtlichen Fragen zu meistern. Lassen sich technische Fragen oft noch lösen, setzen die rechtlichen Rahmenbedingungen des Urheberrechtes und seiner verwandten Schutzrechte ein strenges Regelwerk vor die (freie) Nachnutzbarkeit von Kulturerbedaten. Doch dieses Regelwerk bietet auch Gestaltungsfreiräume. Richten wir den Blick auf das, was geht. Beeinflusst von den Pionieren der freien Nachnutzbarkeit, wie z.B. dem Rijksmuseum in Amsterdam oder dem Nationalmuseum Stockholm, stellen auch in Deutschland immer mehr Kulturerbeeinrichtungen ihre Sammlungsobjekte unter eine offene Lizenz und achten darauf, dass die Gemeinfreiheit des analogen Objektes auch im Digitalen erhalten bleibt.

Quelle: Paul Klimpel, Fabian Rack, John H. Weitzmann; Handreichung, Rechtliche Rahmenbedingungen für Digitalisierungsprojekte von Gedächtnisinstitutionen; digiS Berlin; November 2017

Posted by ft, 20. Jan 2019
Property Commons Digital Digitalisation Germany Institution Internet Culture Kulturelles Erbe Kulturwissenschaft Museologie digiS Berlin

Zitat: Zwei Originale

So stehen jetzt zwei Originale nebeneinander und damit stellt sich die Frage, wer welche Büste besitzt: eine gehört derzeit der SPK/Deutschland, eine prinzipiell Allen.

Damit lenken Al-Badri/Nelles den Blick darauf, in welchem Wertesystem das Verhältnis Original-Kopie-Replikat ausgehandelt wird: Al-Badri/Nelles ( und auch Haim-Wenscher) bringen mit ihren Transkriptionen uwar ebenfalls das Original (die Nofretete-Büste im Neuen Museum) erst als Original hervor, ohne jedoch dabei eine Kopie zu erhalten – die Künstler*innen bringen gleichzeitig weitere Originale hervor, indem der Status als Original diskursiv abgesichert ist durch ihre Autorschaft, qua Kennzeichnung des Hacks als “ihr” Kunstwerk – und gleichzeitig ist es dank public domain: Allen.

Quelle: Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken
Original und Kopie im ethnographischen Museum von Sophie Lembcke

In: Archive dekolonialisieren: Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film (Edition Kulturwissenschaft) von Eva Knopf (Herausgeber), Sophie Lembcke (Herausgeber), [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018, S. 60

Posted by AS, 20. Jan 2019
Original Female Germany Jan Nikolai Nelles Kulturwissenschaft Kunstgeschichte Medientheorie Museologie Nora Al-Badri Sophie Lembcke

Zitat: Wie Rassismus aus Wörter spricht: Kultur

“Ein zentrales Problem eines homogenisierende >K.verständnisses< liegt unserer Meinung nach darin, dass es Gruppen in ein dichotomes >Wir< und >Ihr< einteilt und damit Differenz, Hierarchie und Ausschluss erzeugt. Auf diese Weise fungiert der Begriff als Werzeug bei der  Konstruktion des/der >Fremden< (Othering) bzw. des/der —> >Ausländers/Ausländerin< als Verkörperung des/der >kulturell Fremden<. Während die >Mitglieder< der >eigenen K.< meist als individuen gesehen werden, wird >Angehöringen< einer >Fremden K.< oft ein gruppentypisches Verhalten Unterstellt.”

Quelle: Katrin Osterloh & Nele Westerholt, Kultur. In: Susan Arndt & Ofuatey-Alazartd (Hg.). Wie Rassismus aus Wörter spricht, (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache, Unrast: 2011. S. 413

Posted by Santiago & Anisha, 19. Jan 2019
Kultur Katrin Osterloh Kolonialismus Kulturwissenschaft Nele Westerholt Rassismus

Zitat:

My training as a historian taught me that to separate ideas of class, race, gender, sexuality, and ability from their historical contexts is to miss their true meanings—the real power that they hold in American society to shape and define people’s lives.

https://queeringthemuseum.org/2015/11/25/crgcgp-class-race-gender-sexuality-ability-and-museums/

Walker, William S. associate professor of history at the Cooperstown Graduate Program (SUNY Oneonta). He is the author of A Living Exhibition: The Smithsonian and the Transformation of the Universal Museum and a lead editor for History@Work, the blog of the National Council on Public History.

Posted by CR, 19. Jan 2019
Queering Gender Kulturwissenschaft USA William Walker

Zitat: Digitale Rechte

Ein Digitalisat wird in Deutschland als Eigentum des Digitalisierenden, in diesem Falle der Institution, verstanden. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB), Ellen Euler, sagte:

„Zwar versprechen Wissenschaftseinrichtungen in der Berliner Erklärung einen barrierefreien und offenen Zugang zu kulturellem Wissen, bei dem die Nutzer auch Wissen vervielfältigen und weitergeben dürfen, allerdings ist das in der Praxis häufig noch nicht gegeben. Denn durch die Digitalisierung von gemeinfreien Werken erwerben die Kulturerbeeindichtungen Rechte. (Anm. SL Schutzrechte wie bei der fotografischen Reproduktion) an ihnen.“ Euler 2017)

Quelle: Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken
Original und Kopie im ethnographischen Museum von Sophie Lembcke

In: Archive dekolonialisieren: Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film (Edition Kulturwissenschaft) von Eva Knopf(Herausgeber), Sophie Lembcke (Herausgeber), [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018, S.56

Posted by AS, 19. Jan 2019
Original Digitalisation Ellen Euler Female Germany Institution Kulturwissenschaft Medientheorie Museologie Sophie Lembcke

Zitat: Die Falsche Nofretete

2008 veranlasst die SPK (Stiftung Preussischer Kulturbesitz) eine genauste Abformung der Nofretete-Büste durch das Ingeniersbüro TrigonArt. Deren Mitarbeiter*innen erstellten mit Hilfe von 3D-Streifenlicht-Scans ein digitales Modell und nachfolgend in einem Polyjet-3D-Druckverfahren eines aus Kunststoff. Von dieser Form ausgehened nahm die SPK Gips-Werkstatt eine Silikonform ab und unternahm unter hohem technischen Aufwand den Versuch, die Büste nahezu “originalgeträu” nacharbeiten zu können. Für die “authentischen” Farbrezepturen erfolgte eine Farbabgleichanalyse durch das Rathgen-Forschungslabor, damit sogenannte “Original-Pigmente” verwendet und in “historischen Malverfahren” aufgetragen werden können. Das nachfolgende Hinzufügen von Patina und den alterbedingten Schäden des Originals soll der “originalgetreue” dienlich sein, “so dass jede Reproduktion ein Unikat darstellt” – also möglichst “perfekte” Kopie sei, preist das Forschungslabor die eigene Arbeit an. Ohne aufwändige technische Hilfsmittel und enormes Wissen ließe sich Kopie von Original kaum mehr unterscheiden. Durch die lange Geheimhaltung der Büste nach der Ausgrabung ranken sich seit jeher Gerüchte darum, dass hinter den Glasfenstern ihrer Vitrine die Büste der Nofretete auch als ihre eigene Kopie ausgestellt sein könnte, oder sie schon immer eine “Original-Fäschung”, ein Falsifikat war.

Diese erneute Transkription der Büste der Nofretete ist begleitet von der Tatsache, dass das Neue Museum Berlin als staatliche Institution nicht nur die Büste, sondern auch die Daten ihres Scans unter Verschluss hält. Die SPK stellt zwar Daten für nicht-kommerzielle Zwecke zur Verfügung, verhindert aber andere Anwendungsmöglichkeiten.

Quelle: Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken
Original und Kopie im ethnographischen Museum von Sophie Lembcke

In: Archive dekolonialisieren: Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film (Edition Kulturwissenschaft) von Eva Knopf(Herausgeber), Sophie Lembcke (Herausgeber), [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018,  S. 55

Posted by AS, 19. Jan 2019
Original Archäologie Female Germany Kulturwissenschaft Kunstgeschichte Medientheorie Museologie Sophie Lembcke

Zitat: Am Ende der Gutenberg-Galaxis

„In der beeindruckenden und schillernden Vielfalt der visual culture studies“ kann man dennoch einen dominierenden Tenor ausmachen: Ein Hauptanlass sind die enormen technologischen Entwicklungen der Medien, die globale Verbreitung und Allgegenwart ihrer massenhaft verbreiteten Bilder sowie die neuen, zuvor nie bestandenen Dimensionen auf ein rudimentäres Niveau abgesunken ist und die “Gutenberg Galaxie” ihr Ende gefunden hat.
Norbert Bolz, Theorie der neuen Medien (1990) – Am Ende der Gutenberg-Galaxis. Die neuen Kommunikationsverhältnisse. 2. Aufl., (1995)

Posted by MB, 19. Jan 2019
Bild Bildwissenschaft Europa Kulturwissenschaft Kunstgeschichte Norbert Bolz

Zitat: Vermittlung durch Bilder

„Zur Vermittlung von Information wird in unserer Kultur bevorzugt der sprachliche Code verwendet.Bilder sind dann von Nutzen, wenn ein Text schwierig wird oder wenn man einen Text optisch attraktiver gestalten möchte. So können Bilder manches besser mitteilen als Sprache und sie können eine ansprechende Bereicherung sein.“

„Die empirische Forschung zum Wissenserwerb mit Text und Bild stützt das Vertrauen in die Lernwirksamkeit von Illustrationen. Viele Studien zeigen, daß sich tatsächlich das Verstehen und Behalten von Text verbessert, wenn man Bilder hinzufügt. LEVIN, ANGLIN & CARNEY (1987) haben z.B. die Befunde von 75 empirischen Studien metaanalytisch ausgewertet.“

Bernd Weidenmann, In: Bild- Bildwahrnehmung-Bildverarbeitung (2001)

Posted by MB, 19. Jan 2019
Bild Bernd Weidenmann Bildwissenschaft Europa Kulturwissenschaft Kunstgeschichte

Zitat: Das visuelle Zeitalter

„Wir leben in einem visuellen Zeitalter, einem Zeitalter der Bilder. Information wird mit Hilfe von Bildern dargestellt, vermittelt, verständlich gemacht. Ihr Stellenwert in der modernen Medienlandschaft kann gar nicht überschätzt werden. Für die pädagogische Forschung erweisen sich Bilder mittlerweile als ebenso bedeutsam wie für die medizinische Diagnostik. Bildgebende Verfahren sind zu einem unverzichtbaren Bestandteil der technischen Konstruktion wie der wissenschaftlichen
Analyse geworden. Bilder durchdringen also gleichermaßen die moderne Arbeits- und Berufswelt wie die Freizeitwelt Deshalb erschöpft sich ihre Bedeutung nicht in der Faszination, die ihr unmittelbarer, sinnlicher Eindruck gewährt. Bilder können darüber hinaus verwendet werden, um komplexe Sachverhalte zu vereinfachen und zu strukturieren. Besonders diese Eigenschaft läßt es sinnvoll erscheinen, sich mit bildliehen Darstellungsformen – die sich anscheinend fundamental von sprachlicher Darstellung unterscheiden – wissenschaftlich auseinanderzusetzen.“

Klaus Sachs-Hornbach & Klaus Rehkämper, In: Bild- Bildwahrnehmung-Bildverarbeitung (2001)

Posted by MB, 19. Jan 2019
Bild Bildwissenschaft Europa Klaus Rehkämper Klaus Sachs-Hornbach Kulturwissenschaft Kunstgeschichte Kunstphilosophie

Zitat: Interaktion von Mensch und Maschine

„Seit Beginn der 1980er Jahre geschieht die Kommunikation des Benutzers mit der Maschine zunehmend über Bildstrukturen, die sich auf dem Screen als Interaktionsschnittstelle zeigen. Die Erfolgsgeschichte der massenhaften Verbreitung des Computers wurde ausgelöst durch einen Wandel der Interaktion von Text zum Bild.“

Margarete Pratschke, In: Das technische Bild (2008)

Posted by MB, 19. Jan 2019
Bild Bildwissenschaft Computer Animation Europa Kulturwissenschaft Kunstgeschichte Margarete Pratschke

Zitat: Original als Distinktionsmerkmal

Die Gipsabformungs-Technik breitete sich aus, wurde Ende des 18. Jahrhunderts industrialisiert, wurde dadurch günstiger und im 19.Jahrhundert schlißelichen wurden von Museen serienmäßig Gipsabdrücke ihrer Sammlungsstücke verfertigt und unprätentiös per Katalogpreis an Institutionen, (Kunst-) Akademien oder private Sammlungen verkauft. Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert und der sich entwickelnden Notwendigkeit, merkantile Herrschaft über an der Aristokratie orientierten Selbstrepräsentationen zu legitimieren und abzusichern, wurde das “Ursprüngliche”  des “authentischen” Originals und dessen einzigartiger Besitz zum Distiktionsmerkmal in der sozialen Hierarchie. Damit kamen auch Gipsreplika aus der Mode.

Quelle: Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken
Original und Kopie im ethnographischen Museum von Sophie Lembcke

In: Archive dekolonialisieren: Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film (Edition Kulturwissenschaft) von Eva Knopf(Herausgeber), Sophie Lembcke (Herausgeber), [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018,  S. 50

Posted by AS, 19. Jan 2019
Original Female Germany Kulturwissenschaft Kunstgeschichte Kunstwissenschaften Medientheorie Sophie Lembcke

Zitat: Herrschaftsansprüche

Bereits mit der Entwicklung der Gipsabformungstechniken waren Machtpolitiken verwickelt: Nicht nur über den Raum, Erwerb und Besitz der antiken Originale ließen sich Herrschaftsansprüche herstellen, sonder auch mit teuren, visuellen Transkriptionen aus Gips wurde Herrschaft repräsentiert – oft, wenn die Originale nicht erwerb- oder transportierbar waren.

Quelle: Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken
Original und Kopie im ethnographischen Museum von Sophie Lembcke

In: Archive dekolonialisieren: Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film (Edition Kulturwissenschaft) von Eva Knopf(Herausgeber), Sophie Lembcke (Herausgeber), [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018,  S. 49

Posted by AS, 19. Jan 2019
Original Female Germany Kulturwissenschaft Kunstgeschichte Kunstwissenschaften Medientheorie Sophie Lembcke

Zitat: Kopie als neues Original

Besonderes Augenmerk möchte ich darauf richten, dass jedoch die Kopien von zeitgenössischen Künstler*innen eben genau keine Replikationen sind, sondern Künstler*innen bringen, abgesichert durch ihren Status als Autor*innen, in ihrer künstlerischen Produktion, in ihrer Transkription, weitere Originale hervor. Wir haben es also mit zwei verschiedenen Bewegungen zu tun, aus denen “Originalität” hervorgeht.

Quelle: Omnia sunt Communia: Das kulturelle Erbe hacken
Original und Kopie im ethnographischen Museum von Sophie Lembcke

In: Archive dekolonialisieren: Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film (Edition Kulturwissenschaft) von Eva Knopf(Herausgeber), Sophie Lembcke (Herausgeber), [transcript] Edition Kulturwissenschaft, 2018,  S. 48

Posted by AS, 19. Jan 2019
Original Bildwissenschaft Female Germany Kulturwissenschaft Medientheorie Sophie Lembcke

Zitat: 장소 특정적 미술

“(장소 특정적 미술에서) 실제 실행 과정에서 어떻게 한 집단의 사람들이 전시 프로그램 안의 공동체로, 곧 협업적인 미술 프로젝트 안의 잠재적인 파트너로 동일시될 수 있는가? 누가 그들의 정체성을 증명하는가? 그리고 누가, 그들을 통해 어떤 사회적 쟁점들을 언급하고 재현할 것인가를 결정하는가? 미술가? 공동체 집단? 큐레이터? 후원기관? 기금조직? 파트너인 공동체는 미술 프로젝트 이전부터 존재했는가, 아니면 프로젝트에 의해 만들어지는가? (…) 어떻게 협업이 전개되며, 그 내부에서 미술가의 역할은 정확히 무엇인가? 파트너 공동체와 관객은 동일한가? 만일 새로운 공공미술이 관객을 미술 작업의 생산에 있어 적극적인 참여자로 끌어들인다면, 어떤 것이 어느 정도로 그들을 작업의 주제로 만들 것이며, 그 경우에 누가 이와 같은 생산을 위한 관객인가? 미적 실천을 사회적 봉사에 근접하도록 재구성한 공공미술에서, 어떤 척도로 성공과 실패, 특히 미술가의 성공과 실패를 가늠할 수 있는가?”

 

https://monoskop.org/images/d/d3/Kwon_Miwon_One_Place_after_Another_Site-Specific_Art_and_Locational_Identity.pdf

Posted by LJ, 19. Jan 2019
Orte Asien Kulturwissenschaft Locational Identity Miwon Kwon Ort Spezialität

Zitat: Bild und Abbild

„Bilder gehören zwar insgesamt in den Bereich der Anschauungsphänomene, sie zeichnen sich jedoch dadurch vor anderen sichtbaren Gestalten aus, dass in sie eine Negation des Betrachters eingeht. Bilder stellen etwas sichtbar und erkennbar dar, was sie als physische oder mentale Tatsache nicht sind “

Reinhard Brandt, Die Wirklichkeit des Bildes. Sehen und Erkennen. Vom Spiegel zum Kunstbild (1999)

Posted by MB, 18. Jan 2019
Bild Bildwissenschaft Germany Kulturwissenschaft Philosophie Reinhard Brandt